Fechten

Die Erfolgsgeschichte von 10 Jahren Schneidhainer Fechtsport

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Vor ziemlich genau 10 Jahren, im September 2009, schlug die Geburtsstunde des Fechtsports in Königstein. Neben Trainer Jan Zwak waren es damals knapp zehn Kinder, die durch Flyer in der Grundschule von der neuen Sportart angelockt wurden. Was er bis zum heutigen Tag aus seiner Abteilung gemacht hat, kann er selbst manchmal kaum fassen.

Ein Meisterwerk, das seinesgleichen sucht...

Schneidhain, 22/12/18

Einzigartig und Unglaublich - Vor ziemlich genau 10 Jahren, im September 2009, schlug die Geburtsstunde des Fechtsports in Königstein. Neben Trainer Jan Zwak waren es damals knapp zehn Kinder, die durch Flyer in der Grundschule von der neuen Sportart angelockt wurden. Zwak selbst weist eine nicht unbeachtliche Karriere im Fechtsport vor: Auf dem Höhepunkt seiner Trainerlaufbahn war er sogar Trainer der polnischen Nationalmannschaft. Jedoch entschloss er sich nach einigen Trainerstationen in Deutschland dann dazu, seinen eigenen Fechtclub aufzubauen. Auch das mit vollem Erfolg!

Zwar fing der gebürtige Pole mit quasi Nichts als ein paar alten Fechtanzügen in der zu kleinen Sporthalle der Grundschule Königstein an, doch schon bald war er durch diverse Publicity-Aktionen in der Lage, seine Fechtabteilung in Richtung Wettkampfsport weiterzuentwickeln. So konnte durch eine Fechtvorführung und Waffelverkauf in der Königsteiner Fußgängerzone beispielsweise die erste elektronische Meldeanlage für die Fechter finanziert werden. Im Jahr 2010 legten dann die ersten Dutzend Schneidhainer erfolgreich die Turnierreifeprüfung ab und konnte mit der erworbenen Lizenz in der Tasche ab da an Fechten auf Wettkampfebene betreiben. Übrigens ist seit Bestehen der Abteilung kein einziger Schneidhainer jemals bei dieser Prüfung durchgefallen!

Stetig wuchs nun der Turnierkader von Trainer Jan Zwak und schon bald errangen Fechter der SG Blau-Weiß Schneidhain erste Medaillen bei den Hessischen Meisterschaften. Ein weiterer großer sportlicher Meilenstein war die Qualifikation der ersten Schneidhainer Fechterin, Theresa Pobuda, zu den Deutschen Meisterschaften im Jahr 2012. Im Jahr darauf waren es mit den Fechtern Nicolas Maute und Marcel Fischer schon insgesamt drei Schneidhainer, die sich auf den Deutschen Meisterschaften mit den besten 64 Nachwuchsfechtern Deutschlands in ihrem Jahrgang gemessen haben.

Marcel zählt bis heute zu den größten sportlichen Leistungsträgern bei Blau-Weiß Schneidhain. In der Saison 2016/17 katapultierte er sich durch einen sensationellen achten Platz bei einem international besetzten Qualifikationsturnier mit 150 Teilnehmern mal eben auf die internationale Bühne des Fechtsports. Durch den dadurch errungenen 15. Platz auf der Deutschen U17-Rangliste war Marcel fortan Mitglied in dem Kreis von Fechtern, die dazu berufen werden, die Bundesrepublik bei Nachwuchs-Weltcups (genannt Cadet-Circuit-Turniere) zu vertreten. So focht Marcel auf der europaweiten Fechtbühne bei CC-Turnieren in Klagenfurt, Bonn oder Bratislava.

Natürlich darf auch der Nachwuchs der SG Blau-Weiß Schneidhain in dieser Serie von Erfolgen nicht minder berücksichtigt werden. So gibt es neben der gerade genannten ersten Generation an Fechtern auch schon eine zweite und dritte Generation, die für ihren Verein auf Turnieren ehrgeizig um Medaillen kämpft. Mittlerweile ist der Turnierkader auf nahezu 40 aktive Fechter herangewachsen und die erhöhte Präsenz von Blau-Weiß Schneidhain macht sich auch in den Ergebnissen bemerkbar: Im Jahr 2017 konnten sich insgesamt sieben Fechter zu Deutschen Meisterschaften qualifizieren und es wurden phänomenale 11 Medaillen bei Hessischen Meisterschaften errungen, darunter einzigartige fünf Hessenmeistertitel!

Die wachsenden Mitgliederzahlen veranlassten Trainer Jan Zwak schon bald dazu, sich Verstärkung bei seiner Arbeit zu suchen. Die erfolgreiche Entwicklung des Schneidhainer Fechtsports sollte nicht zum Erliegen kommen. Was als One-Man-Show begann, kann mit heute rund 70 Mitgliedern unmöglich mehr von einem einzigen Mann getragen werden. Die Lösung für das Kapazitätsproblem war gar nicht so schwierig: Schnell fanden sich in den eigenen Reihen motivierte Leute und bald machten Marcel Fischer und Nico Maute im Alter von 15 und 16 Jahren die Ausbildung zum C-Trainer. Seitdem unterstützen sie Jan Zwak bei zwei von vier Trainingseinheiten in der Woche tatkräftig und übernahmen darüber hinaus noch weitere Aufgaben wie die Vorbereitung von Anfängern auf die Turnierreifeprüfung oder die Wettkampfbetreuung von Nachwuchsathleten. Seit geraumer Zeit haben sich um den Trainerstab weitere Helfer gesammelt und so unterstützen Nachwuchsfechter wie Felix Fellhauer oder Nick Hollenbach die drei tatkräftig beim Anfängertraining. Sie und weitere Schneidhainer wollen sogar in diesem Jahr auch die Ausbildung zum C-Trainer absolvieren. Somit hat Jan Zwak mit dem Prinzip „Built from within“ ein nachhaltiges und effektives System zur Aufrechterhaltung seiner Abteilung geschaffen, auch falls er selbst irgendwann einmal ausscheiden sollte.

Was die starke Schneidhainer Fechtgemeinschaft nicht nur im sportlichen Sinne auf die Beine stellen kann, zeigte sich zuletzt bei der Ausrichtung der Hessischen Jugendmeisterschaften 2017 im Degen- und Säbelfechten. Erstmalig in der jungen Vereinshistorie erklärte sich die SG BW Schneidhain dazu bereit, das wichtigste hessische Nachwuchsevent auf heimischem Königsteiner Boden auszurichten. Die Organisation, der Aufbau der Fechtbahnen, die Gewährleistung des reibungslosen Ablaufs, wenn an zwei Turniertagen mehrere Hundert Fechter aus ganz Hessen an den Start gehen, konnte nur durch das Anpacken einer Vielzahl an Händen bewerkstelligt werden. Und das Ergebnis konnte sich sehen lassen! Alle Gäste sowie die Offiziellen des Hessischen Fechterverbands waren überwältigt von der Glanzleistung der Schneidhainer. Diese freuen sich schon, die Meisterschaften 2020 erneut ausrichten zu dürfen.

Auch im Jahr des zehnjährigen Jubiläums kann Abteilungsleiter Jan Zwak stolz auf die Leistungen seiner Schneidhainer sein. Ganz besonders gefreut hat ihn, dass er mit seiner B-Jugend-Mannschaft bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften in diesem Jahr den 6. Platz abgestaubt hat. Doch nun wartet erst einmal eine längere Sommerpause. Diese sei ihm sehr wichtig, damit man mit frischer Energie in eine neue Saison starten könne. Wer nach den Ferien auch mal Lust hat, den Fechtsport auszuprobieren, ist herzlich eingeladen, im Training vorbeizuschauen. Ein neuer Schnupperkurs startet am Freitag, den 10. August. Das Training für die Anfänger findet immer freitags von 16:35 bis 18:00 in der Sporthalle des Taunusgymnasiums statt. Weitere Informationen stehen auf www.bw-schneidhain.de/fechten zur Verfügung.

Artikel: N. Maute

 

 

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